In der Tat haben in Schleswig-Holstein viele Maßnahmen bereits gegriffen, aber andererseits ist nach wie vor noch sehr viel zu tun. Es hat sich gezeigt, dass mit der neuen STAFF.SH Richtlinie zwar theoretisch Lücken geschlossen werden können, dies in der Praxis aus verschiedenen Gründen aber teilweise nur sehr schwer umgesetzt werden kann. Auch in der Umsetzung des Integrationskursangebots des BAMF gibt es große Schwierigkeiten, die noch lange nicht bewältigt sind. Bei Kursen mit Alphabetisierungsangebot ist der Bedarf weit höher, als das Angebot. Einerseits liegt dies an einem Mangel von zertifizierten Lehrkräften, andererseits daran, dass sich ein solches Angebot für Träger kaum lohnt. Im ländlichen Raum ist dies ein besonderes Problem, für das es bislang keine Lösung gibt, außer wieder auf das Ehrenamt zurück zu greifen. Die ab 01.01.2017 mit dem neuen Integrationsgesetz eingeführte Teilnahmeverpflichtung an Kursen wird kaum umgesetzt werden können, es gibt Wartezeiten auf Kursplätze, die zwischen 6 und 12 Monaten liegen. Probleme, die sich aus der derzeitigen Struktur ergeben, sind, dass bestimmte Gruppen von Geflüchteten systematisch abgehängt und damit langfristig kaum eine Chance auf Teilhabe geschweige denn Zugang zum Arbeitsmarkt haben werden. Dazu gehören Frauen mit Kindern, traumatisierte Geflüchtete sowie alle mit einem schwachen Bildungshintergrund. Miteinander konkurrierende Kurs- und Kombiangebote von freien Trägern, Jobcenter und Agentur für Arbeit sind ein weiteres Problem. Die Angebotspalette ist teils wenig transparent und nicht immer stringent.
Antrag: | LTW-Programm - WELTOFFEN |
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Antragsteller*in: | Uta Röpcke |
Status: | Geprüft |
Eingereicht: | 17.11.2016, 18:21 |