Im gesamten Entwurf des Landtagswahlprogrammes kommt Umwelt- und Nachhaltigkeitsbildung bisher nicht explizit vor. Der Änderungsantrag verknüpft Ökologie und (Bildungs-)gerechtigkeit, denn jedes Kind soll die Chance erhalten, seine Umwelt und die umgebende Natur zu erfahren, Nachhaltigkeit und globale Entwicklungen zu erlernen.
Viele junge Menschen wissen gar nicht mehr, wie eine artenreiche Natur- und Kulturlandschaft eigentlich aussieht. Die „grünen Wüsten“ ohne Blumen und Schmetterlinge sind für sie Normalität. Im Land der Fischköppe hat kaum ein Kind schon einmal einen lebenden heimischen Fisch gesehen. Auch in den Hochschulen sollte die Vermittlung von Artenwissen und Ökologie nicht hinter Mikrobiologie, Genetik, etc. zurückgedrängt werden. Im Zeitalter der Globalisierung und einer sich verstärkenden globalen Ungerechtigkeit halten wir es für nötig, Grundlagenwissen um weltweite Zusammenhänge und Folgen des eigenen Verhaltens in unseren Bildungseinrichtungen zu vermitteln. Daraus soll vor allem eine Kompetenz zur Umsetzung von Lösungen erwachsen.
Neben den Lehrer*innen und Erzieher*innen sind Vereine und Verbände, die oft die Angebote der Schulen ergänzen oder erst möglich machen, eine wichtige Säule der Umweltbildung. Sie benötigen in Zukunft mehr Unterstützung, insbesondere um jungen Menschen eine umweltpolitische Stimme in der Gesellschaft zu geben.
Bei der Förderung von Jugendverbänden ist zurzeit vor allem die Mitgliederzahl maßgeblich, aber nicht die Aktivität – dies macht es neuen oder kleinen Verbänden fast unmöglich, gegen die großen „Klassiker“ der Jugend(umwelt)arbeit im Wettbewerb um Fördergelder zu bestehen. In vielen anderen Bundesländern wird schon nach Aktivität gefördert. Dies sollte sich auch Schleswig-Holstein als Beispiel nehmen.