Die Sowjetunion hat in der Barentsee seit Beginn ihrer atomaren U-Boot-Flotten 5 Atom-U-Boote verloren ( K-8, K-27, K-141; K-159, K- 278), von denen lediglich Eines ( K141 „Kursk“) geborgen wurde. Die restlichen 4 U-Boote liegen in einer Tiefe von 33 – 1630 m auf dem Meeresgrund. An Bord mehrere Reaktoren, mehrere Hundert Kg. hochangereicherter Kernbrennstoff und nukleare Torpedoköpfe.
Nach einem Bericht des russ. Staatsrates aus dem Juni 2011 ist es „hochwahrscheinlich“, dass es K-159 zu einer nicht mehr zu kontrollierenden Kettenreaktion kommen wird.
Auf dem Grunde des Polarmeeres liegen nach Angaben des russ. Staatsrates neben den Atom-U-Booten 14 Reaktoren, 19 Schiffe mit festem Atommüll, 735 sonst. radioakt. Gebilde und 17.000 Container mit Atommüll.
Ein weiteres Problem ist das Ende der Nordmeerflotte. In Murmansk rotten unzählige Atom-U-Boote vor sich hin. Dieses Schicksal kann auch die Pazifikflotte mit dem Heimathafen Wladiwostok ereilen.
Nach dem Abzug der Roten Armee aus Estland, Litauen und Lettland wurden auch in der Ostsee große Mengen an radioaktivem Abfall zwischen Gotland und Lettland versenkt. In Estland/Paldiski war der Trainingshafen der atomaren U-Boot-Flotte, in der Militärbasis Karosta waren 30 Atom-U-Boote stationiert. Auch hier entledigte man sich großer Teile atomarer Hinterlassenschaften in der Ostsee. Diese Hinterlasssenschaften in der Ostsee und im Arktischen Meer sind eine tickende Zeitbombe, sie gefährden den Fischfang, es droht die Zerstörung maritimer Ökosysteme und weitere Gefahren drohen durch anstehende Bohrungen nach Öl und Gas, das die Verklappungen nicht ausreichend kartographiert sind. Die bisherigen finanziellen Mittel der Weltgemeinschaft zur Bergung der Hinterlassenschaften bzw. zum fachgerechten Abwracken der Atom-U-Boote sind deutlich zu gering. Zur Zeit wartet ein Atom-U-Boot 17 auf sein Abwracken. Der russischen Regierung fehlen das Geld und das technische Wissen für eine fachgerechte Entsorgung. Es muss weiter die Infrastruktur für die ordnungsgemäße Zerlegung verbessert werden, entsprechende Abkommen mit Russland müssen erneuert bzw. besser finanziell ausgestattet werden.